Ich muss zugeben, dass ich rote Ohren bekommen habe, als ich in der Ausbildung zur Rational-Emotiven Verhaltenstherapie nach Albert Ellis mit dieser Frage konfrontiert wurde.
Aber keine Sorge – nein, das ist kein Schreibfehler. Es hört sich nur genauso an.
„Musturbieren“ – ein Wortspiel von Albert Ellis – ist tatsächlich ein Begriff aus der Psychotherapie. Es setzt sich aus dem englischen must (müssen) und einer spielerischen Anlehnung an „masturbieren“ zusammen. Was bedeutet das? Zwanghaftes Müssen.
Wie oft sagst Du Dir Dinge wie:
„Ich muss erfolgreich sein.“
„Andere müssen mich respektieren.“
„Das Leben muss fair sein.“
Diese kleinen „Musts“ klingen harmlos, oder? Aber genau diese starren Ansprüche machen uns das Leben schwer. Sie erzeugen Druck, Stress und Enttäuschung – vor allem, wenn die Realität anders aussieht, als sie „müsste“.
Ellis hat eine Lösung parat: Lass die „Musts“ los und ersetze sie durch Gedanken, die mehr Spielraum lassen. Zum Beispiel:
„Es wäre toll, erfolgreich zu sein, aber es ist okay, wenn nicht alles perfekt läuft.“
Das klingt erst mal simpel – ist es aber nicht. Es braucht Übung und Geduld. Aber es lohnt sich. Denn wenn wir aufhören zu „musturbieren“, schaffen wir Platz für mehr Gelassenheit, Akzeptanz und innere Freiheit.
Und jetzt die Frage an Dich: Wo könntest Du ein bisschen weniger „müssen“ und ein bisschen mehr „dürfen“?
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