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AutorenbildMatthias Schoenfeldt

Männliche Depression, gibt es so etwas?

In seinem Buch „I Don’t Want to Talk About It“ (1997) geht Terence Real auf die einzigartigen Merkmale ein, die die männliche Depression auszeichnen.

Real, ein US-amerikanischer Psychotherapeut und Autor, beschreibt die männliche Depression als eine spezifische Form der Depression, die sich häufig anders äußert als die klassische, allgemein bekannte Form der Depression, die oft mit Traurigkeit, Rückzug und Antriebslosigkeit verbunden wird.


Ein zentraler Aspekt, den Real betont, ist, dass Männer ihre Depression oft auf ungesunde Weise verbergen oder verdrängen. Während Frauen tendenziell offener über ihre emotionalen Probleme sprechen, neigen Männer dazu, ihre Gefühle zu unterdrücken oder zu maskieren.


Stattdessen äußert sich die männliche Depression häufig in körperlichen Beschwerden (wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen) oder in Verhaltensweisen wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Wutausbrüchen, Aggression oder übermäßiger Arbeits- oder Leistungsorientierung.


Männer können auch in ihrer Beziehung zu anderen Menschen, besonders zu ihren Partnern und Kindern, immer wieder in eine Rolle schlüpfen, die auf Stärke und Kontrolle bedacht ist, was ihre emotionalen Probleme noch verstärken kann.


Real beschreibt die männliche Depression als eine „unsichtbare Krankheit“, die in unserer Gesellschaft wenig anerkannt wird, weil sie nicht den traditionellen Vorstellungen von Depression entspricht. Statt der offenen Traurigkeit zeigen Männer eine Fassade der Selbstgenügsamkeit oder des „Harten Mannes“, was die Diagnose erschwert, und das Leiden verschärft.

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